Pierre Lecoeur (Volker Weidlich) und seine Frau Clotilde (Carolin Freund) beschließen, dass sie ihre Zeit nicht mehr mit langjährigen und verstaubten Freundschaften verschwenden wollen.
Deswegen bereiten sie ein Abschiedsdinner vor: Ein letzter, perfekter Abend mit Pierres egozentrischem Jugendfreund Antoine, gespielt von Wolfgang Mondon, der natürlich vollkommen ahnungslos ist. Alte Geschenke werden ausgepackt, dazu noch indisch-meditative Songs von seinem Lieblingsmusiker – das alles nur, um danach den Kontakt abzubrechen.
Aber bereits die Ankunft des aufgedrehten Antoine bringt die Pläne ziemlich durcheinander. Wie immer hat er viel zu viel zu erzählen: Es beginnt schon mit den abstrusen Erklärungen, warum er einen miefenden Mantel an hat und endet bei der Idee, mit seiner getrennt lebenden Frau ein afrikanisches Baby zu adoptieren. Einmal in Fahrt gekommen, schafft er es nicht ruhig sitzen zu bleiben, sondern läuft, springt und bespielt die ganze Bühne. Mit seiner theatralischen Darstellung des Exzentrikers löst Mondon am Premierenabend besonders viel Gelächter aus.
In dem ganzen Chaos durchschaut Antoine plötzlich die Pläne seiner Freunde und ganz Antoine-typisch kann er ihre Entscheidung nicht einfach akzeptieren. Um sich wieder näher zu kommen, schlägt Antoine Pierre vor, die Rollen zu tauschen und die Komödie erreicht ihren Höhepunkt. Die Schauspieler werden mit Szeneapplaus und großem Gelächter belohnt.
Das gesamte Theaterstück spielt sich ausschließlich im Wohnzimmer des Ehepaars Lecoeur ab, mittendrin ein knallgelbes Sofa. Die drei Charaktere sorgen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten und Macken für Tempo und Abwechslung. Über eineinhalb Stunden legen die Schauspieler ohne eine schnelle, etwas abgedrehte französische Komödie aufs Parkett.
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bis 1.- 3. + 5. - 7.3.
„Das Abschiedsdinner“
20 Uhr, Gernzlandtheater
grenzlandtheater.de
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