Prof. Klaus Endrikat (*1939) ist Graphiker und Buchillustrator, schuf das RWTH-Logo und hat am Fachbereich Design der FH Aachen bis 2005 in die zeichnerische Darstellung und Gestaltung eingeführt. Das sieht man den seit 2009 entstandenen großformatigen Kombinationen aus Aquarell, Zeichnung, Lack und Acryl im Eurode Bahnhof Herzogenrath an. In den freien Formen entdeckt man das klassische Thema des Aktes von Personen und Pferden in Bewegungsmotiven, die mit linder Strenge in segmentierte Linien und Flächen zergliedert sind. Alles ist hier mit sicherem Strich proportioniert, umgrenzt und vor allem gefügt. Kaum eine Linie ist durchgezogen. Im Wechsel von Linie und Flächensetzung in heiter klaren Tönen von Blau, Grau, Grün und Braun erwachsen die Akte aus floatierend gestalteten und nicht klassisch frei gezeichneten Elementen. Die blockhaft kalligraphisch verteilten Flächenstriche und Linearkonstrukte sind keine typisch gestischen Umreißungen von Formen zur Betonung von Kontur und Oberfläche. Sie arbeiten mit Leerräumen und lassen gestische Impulse von Pinselzügen durch Abdeckung des Untergrundes in scharfen Bruchkanten enden. Endrikat bleibt Gestalter. Er konstruiert eine Stilisierungsform figürlicher Darstellung von schwebender Dichte, die die Erkenntnisse der abstrakten Moderne aufnimmt und mit einem heiter strengen Tenor versieht, der atmosphärisch entfernt an Kubofuturismus und surreale Landschaftsräume à la De Chirico und Savino erinnert. Pittura metagrafica von großzügiger Freiheit. /// dito
bis 18.7.
Klaus Endrikat – „Neue Arbeiten:
Zeichnungen, Aquarelle, Malerei“
Forum für Kunst und Kultur, Herzogenrath
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