Meinen Lieblingsstück aus der IKOB-Sammlung ist aktuell eine 35 cm hohe Plastik in zwei Teilen des belgischen Künstlers Guillaume Bijl von 1987. Die Arbeit zeigt eine in Tracht gekleidete Frau, die süffisant lächelnd, ihrem unkommunikativ wirkenden Gegenüber aus Pappe etwas zu sagen scheint.
Es kann angenommen werden, dass zwischen den Beiden keine sinnstiftende Kommunikation stattfindet - zu unterschiedlich sind sie. Doch halt! Auch wenn das Ensemble absurd und deplatziert wirkt, wird man als Betrachter dazu verleitet, dennoch einen Dialog zwischen den beiden herzustellen. Aus dem Bild einer missglückten wird am Ende dann also doch noch eine gelungene Kommunikation.
Warum ich das so großartig finde? Weil es eine scharfsinnige Parabel auf das Verhältnis der Betrachter zur zeitgenössischen Kunst liefert, mit all Ihrer Sprachlosigkeit und Kommunikationsunfähigkeit. Bijl liefert uns einen Ausweg aus dieser Sprachlosigkeit, indem er uns zeigt, wie wir diese Kluft einerseits als gegeben anerkennen und andererseits mit einem Schulterzucken elegant darüber hinweggehen können. \
WEITEREMPFEHLEN