Seit nunmehr 30 Jahren existiert ein überaus reger Austausch zwischen den Städten Aachen und Ningbo. Diese Städtepartnerschaft hat nicht nur unzählige private, berufliche und geschäftliche Beziehungen initiiert und gefestigt, sondern war auch in gewisser Weise der Nährboden für die festen Kooperationen zwischen den Aachener Hochschulen und ihren chinesischen Partnern.
Mit mittlerweile rund 2.000 Studierenden an RWTH und Fachhochschule bilden die Chinesen die größte Gruppe der ausländischen Studierenden und Wissenschaftler in Aachen und Jülich. Zählt man Familienangehörige und diejenigen Absolventen dazu, die sich hier niedergelassen haben, dann handelt es sich um eine durchaus große chinesische Gemeinde. Von alldem bekommt man als Aachener aber relativ wenig im Alltag mit.
Vielleicht hat auch das den Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp dazu bewogen, in diesem Jahr zum ersten Mal ein Bürgerfest zu initiieren, dass die vielen chinesischen Mitbürger in einem offiziellen Rahmen in Aachen willkommen heißen soll. Der „Aachen-China Day“ am 9. Juli soll sichtbar machen, was schon seit Jahrzehnten in Aachen gelebt wird: ein vorzeigbarer interkultureller Austausch auf vielen gesellschaftlichen Ebenen.
Ein gelebter interkultureller Austausch
Regelmäßig fahren Aachener Schulklassen ins Reich der Mitte, chinesische Ärzte arbeiten im Austausch mit deutschen Kollegen an Aachener Krankenhäusern, die Kinder chinesischer Akademiker lernen an der Chinesischen Schule Aachen Mandarin und einmal im Jahr organisieren die chinesischen Studierenden ein großes gemeinsames Weihnachtsfest. Treiber und Ideengeber für die vielfältigen Kontakte ist dabei seit Jahren der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Aachen-Ningbo e.V. unter dem Vorsitz von Herbert Prömper.
Die voranschreitende wirtschaftliche Entwicklung Chinas macht die dortige Industrie und die vielen Top-Universitäten des Landes natürlich auch zu attraktiven Partnern für die Aachener Hochschulen und für Unternehmen aus der Städteregion. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen unterhält aus diesem Grund in Ningbo ein eigens eingerichtetes Aachen China Office als direkte Anlaufstelle, um Kontakte zwischen deutschen und chinesischen Firmen herzustellen. RWTH und FH Aachen haben ebenfalls eigene Dependancen im German Center in Peking. Mittlerweile gehört es zum Alltag im Wissenschaftsbetrieb, dass Studierende und Lehrende der Aachener Hochschulen für eine Zeit nach China gehen. Selbst Abschlüsse im jeweils anderen Land sind bereits möglich.
Kultur-Programm auf dem Markt
Der Aachen-China Day soll natürlich auch den Aachenern die chinesische Kultur ein Stück näher bringen. Auf dem Markt werden profunde Chinakenner wie der Rektor der FH Aachen, Prof. Marcus Baumann, und der Aachener Musiker Peter Sonntag über ihre Erfahrungen berichten. Eins der Highlights wird sicher der Auftritt des chinesischen Pop-Musikers Nikey, der dreisprachig auf Deutsch, Chinesisch und Englisch performt. Neben traditionell chinesischer Guzheng-Musik gibt es außerdem Kampfkunstdarbietungen und chinesischen Tanz.
9.7.
Aachen-China Day
ab 19.30 Uhr, Markt
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