Konkret angesprochen werden die Aachener Burschenschaften Alania und Teutonia sowie die Brünner Burschenschaft Libertas. Wörtlich heißt es in der Erklärung: „Die Repräsentanten der Hochschulen wie der Stadt werden Veranstaltungen dieser Mitgliedsbünde bzw. Veranstaltungen, die sie als Mitveranstalter durchführen, nicht besuchen und ihnen weder städtische noch hochschuleigene Räumlichkeiten für Veranstaltungen zur Verfügung stellen, solange eine klare öffentliche Distanzierung von den rechtsextremen Tendenzen der Deutschen Burschenschaft nicht erfolgt.“
Den Studierenden empfehlen die Unterzeichner der Erklärung, solchen Burschenschaften nicht beizutreten. Unterzeichnet haben die Erklärung neben dem Oberbürgermeister der Stadt Aachen Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, Rektor der FH Aachen, Prof Dr. Alexander Trost, Dekan an der Katholischen Hochschule NRW, sowie Prof. Herbert Görtz, Geschäftsführender Direktor der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Aachen.
„Arier-Nachweis“ als Beitrittsbedingung
Vor wenigen Wochen war auf dem Deutschen Burschentag der „Schriftleiter“ der „Burschenschaftlichen Blätter“, Norbert Weidner, in seinem Amt bestätigt worden. Gegen ihn stimmten lediglich 38 von 105 Bünden. Weidner hatte in einem Leserbrief den Theologen und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Dietrich Bonhoeffer, als „Landesverräter“ bezeichnet und dessen Hinrichtung gerechtfertigt.
Weidner war zudem langjähriger Funktionär und Aktivist eines später verbotenen neonazistischen Vereins. In der Erklärung wird auch darauf hingewiesen, dass bereits im vergangenen Jahr beim Burschentag über eine nachzuweisende deutsche Abstammung als Vorraussetzung für eine Mitgliedschaft in einer Deutschen Burschenschaft diskutiert wurde und somit eine Art „Arier-Nachweis“ zur Debatte stand.
„Inakzeptabel und unerträglich“
Es zeige sich also deutlich, dass die Deutsche Burschenschaft „rechtsextremistisches Gedankengut hinnimmt und sogar fördert“. Dies sei „absolut inakzeptabel und unerträglich“, so steht es in der Erklärung. ///
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